Hoi An: UNESCO-Stadt am Meer

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Ein Traum für jeden Liebhaber historischer Holz-Architektur und traumhafter Strände. Hoi Ans Altstadt zählt zu den am besten erhaltenen historischen Städten und diente lange Zeit als Handelshafen. Ihr Einfluss als Handelsstützpunkt geht bis ins 15. Jahrhundert zurück und dauerte bis weit ins 19. Jahrhundert an.

Kulturell wurde die Stadt über Jahrhunderte von einheimischen und ausländischen Einflüssen geprägt.  Ein Schmelztiegel der Kulturen, den es zu entdecken gibt!

Emely Koenig

Die vietnamesische Stadt Hoi An befindet sich am westlichen Ufer des Südchinesischen Meeres in der Provinz Quang Nam. Nahe der Mündung des Flusses Thu Bon und nur eine knappe Stunde von der Metropole Da Nang entfernt. Das Stadtbild zeichnet sich aus durch die Vielzahl an gut erhaltenen traditionellen Holzbauten, von denen viele im 17. und 18. Jhdt. mithilfe traditioneller Methoden saniert wurden. Auch der Stadtplan und die Straßenverläufe sind noch original.  

Wer in die UNESCO-Weltkulturerbe-Altstadt von Hoi An  kommt, kann direkt eintauchen in die Geschichte der 150.000-Seelen-Kleinstadt. Ein historisches Gebäude reiht sich ans andere. Schon von außen sind diese ein Hingucker, umso besser, dass einige ihre Türen für Besucher öffnen. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist unter anderem das Traditionshaus Tan Ky, welches vor zweihundert Jahren von einer vietnamesischen Familie errichtet und sieben Generationen lang erhalten und gepflegt wurde. Die Architektur dieses direkt am nördlichen Flussufer gelegenen Hauses hat chinesische und japanische Elemente.

Geschnitzte Holzbalkone und hübsche Verzierungen machen das Wohnhaus zu einem besonderen Erlebnis für Besucher. Mit den Eintrittspreisen des Tan Ky-Hauses sowie denen der siebzehn weiteren öffentlich zugänglichen historischen Gebäude werden ihr Erhalt und ihre Instandsetzung finanziert.

Zu den historischen Bauten der Altstadt gehören einigeeindrucksvoll verzierte Brücken. So etwa die Japanische Brücke (Lai Vien Kieu) , eine überdachte Brücke aus dem Jahr 1590. Diese wurde von der japanischen Gemeinde errichtet, um eine Verbindung zu den chinesischen Stadtteilen zu schaffen. Die Brücke zieren unter anderem Tierfiguren, Hunde auf der einen und Affen auf der anderen Seite, um – so die Legende – die Jahre des Baubeginns und Bauendes im Jahr des Hundes und im Jahr des Affens zu würdigen.

Auch wenn Vietnam offiziell ein atheistisches Land ist, praktizieren dennoch viele Vietnamesen eine oder mehrere Religionen. Im Stadtbild stoßen Sie daher auf eine Vielzahl religiöser Bauten wie buddhistische Tempel, katholische Kirchen und Tempel des Caodaismus sowie der Hoa Hao-Bewegung. Besonders eindrucksvoll sind etwa der Tempel der Mutter (Chua Ba Mu) wenige Gehminuten nördlich der Flussinsel An Hoi, sowie die Chuc Thanh-Pagode nördlich der Altstadt - ein buddhistischer Tempel aus dem Jahr 1454 und damit die älteste Pagode in Hoi An.

Der Fluss Thu Bon ist die Lebensader der Stadt. Ihre Geschichte und ihr Überleben sind eng mit dieser wertvollen Wasserader verbunden. Lassen Sie es sich daher nicht entgehen, eine Bootstour durch die Stadt zu unternehmen.  Auf dem Fluss Thu Bon tummeln sich viele weitere Boote in allen Größen und Formen. Besuchen Sie etwa eine der beschaulichen Flussinseln und Dörfer entlang des Flusses. Das malerische Töpferdorf Than Ha ist mit dem Boot gut erreichbar. Erkunden Sie dort die Porzellan-Kunst der einheimischen Handwerker und erstehen Sie ein hübsches Stück für Ihre Lieben daheim. Das Dörfchen Kim Bong ist Sitz von einheimischen Holzhandwerkern, die Ihnen ihre Künste vorführen und Sie selbst ausprobieren lassen. Nach Ihrem Besuch können Sie mit einem der traditionellen Laternenboote in den Sonnenuntergang schippern.

Ein besonderes Fortbewegungsmittel sind die traditionellen vietnamesischen Korbfischerboote. Diese kreisförmigen Wasserfortbewegungsmittel werden aus Bambus und Harz oder Teer hergestellt. Wann und wie sie entstanden sind, ist heute umstritten. Einer Theorie zufolge sollen sie von erfinderischen Fischern während der französischen Kolonialzeit erschaffen worden sein, nachdem die Kolonialverwaltung Steuern auf Boote eingeführt hatte. Die runden Körbe seien nicht als Boote zu identifizieren gewesen, hätten ihren Zweck dennoch erfüllt. Aus der Not sei auf diese Weise ein ganz neues Handwerk entstanden, das sich auf die Herstellung dieser leichtgewichtigen, wendigen Boote spezialisiert hat. Eine Fahrt mit dem Korbfischerboot macht viel Spaß, ist jedoch leider mit der Zeit immer mehr zu einer Art Touristenfalle geworden.

Das echte Hoi An kennen Sie erst, wenn Sie die lokalen Spezialitäten probiert haben. Auch kulinarisch ist Hoi An von vielen Einflüssen geprägt. Japanische Speisen finden Sie genauso wie chinesische und natürlich vietnamesische.

In der Altstadt von Hoi An können Sie sich auf eine Food-Tour begeben. Lokale Köstlichkeiten finden Sie zum Beispiel in einem der vielen Restaurants entlang des Bach Dang-Ufers oder der Straße Nguyen Thai Hoc. Probieren Sie unbedingt das Nudelgericht Cao Lau und den vietnamesischen Hühnchen-Reis Com Ga. Übrigens: Auf dem Streetfood-Markt im Norden der Altstadt-Flussinsel kommen alle Feinschmecker auf ihre Kosten!

Und zu trinken? Wer Kaffee liebt, ist in Hoi An genau richtig. Vietnam ist bekannt für seine besondere Kaffee-Kultur, die sich mit der Ankunft der Franzosen im 19. Jahrhundert etabliert hat. Genießen können Sie diesen eiskalt oder schön heiß. Und auch Tee-Liebhaber kommen in Hoi An auf ihre Kosten. Am beliebtesten ist grüner Tee. Probieren Sie einfach ein paar Kaffee- und Tee-Spezialitäten in einem der Cafés entlang der Straßen Nguyen Phuc Chu im Norden der Flussinsel An Hoi oder D. Hai Ba Trung südlich des Nguyen Duy Hieu-Parks.

Frisch gestärkt können Sie in das Gewusel der lokalen Märkte eintauchen. Der Hoi An Night Market etwa findet allabendlich von 17 bis 22 Uhr nahe der Japanischen Brücke statt. Der Markt ist ein besonderes Erlebnis, da er von einem Meer aus bunten Laternen erleuchtet ist. Um das eigene Zuhause zu verschönern, können diese auch käuflich erworben werden. Daneben gibt es Kleidung und Schuhe, Kunsthandwerk und Schmuck. Und auch Speisen und Getränke kommen auf diesem Markt nicht zu kurz: gleich nebenan finden Sie den bekanntesten Streetfood-Markt der Stadt.

Wer lieber tagsüber shoppen möchte, findet sein Glück auf dem Hoi An Central Market. Der Central Market ist ein bedeutender Teil der Geschichte der Stadt und eine der historischen Stätten Hoi Ans. Er ist gut sortiert und bietet alle Notwendigkeiten für das alltägliche Leben. Obst und Gemüse werden genauso feilgeboten wie frisches Fleisch und Fisch.

Und noch ein Tipp: Hoi An ist bekannt für seine Textilindustrie. Unzählige Schneider sind in der Stadt ansässig. Wollten Sie schon immer mal ein perfekt auf Sie zugeschnittenes Kleidungsstück Ihr Eigen nennen? Dann haben Sie in Hoi An die Gelegenheit dazu.

Nach einer ausgiebigen Tour der historischen Highlights und der Märkte der Stadt können Sie es sich an einem der zahlreichen Sandstrände gut gehen lassen. Ruhe und Abgeschiedenheit finden Sie am Binh Minh-Strand hinter der Brücke rund 30 Minuten südlich von Hoi An. Dieser bietet drei Kilometer feinsten Sandstrand. Frühaufsteher (oder Nachtschwärmer) haben hier einen der schönsten Ausblicke auf den vietnamesischenSonnenaufgang.

Wer in Partystimmung ist und gern viele Menschen um sich hat, findet sein Glück am An Bang-Strand. Dort ist bis zum späten Abend viel los. Zahlreiche Bars und Restaurants laden nach dem Baden zur Erfrischung und zur Verköstigung traditioneller und weniger traditioneller Speisen ein. Ein Abendessen am Strand sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Wenn Sie nach einem Strand suchen, der von feinem Sand über erfrischendes Wasser bis hin zu leckeren Restaurants alles bietet, sind Sie am sogenannten Hidden Beach richtig. „Hidden“ ist der Strand zwar lange nicht mehr, eine entspannte Stimmung mit lokalen Restaurants und Bars hat er sich jedoch erhalten.

Nicht zuletzt hat auch die Umgebung von Hoi An einiges zu bieten. Unternehmen Sie zum Beispiel einen Ausflug zu den Ruinen des alten Hindu-Tempels inMy Son oder zum Xa Loi-Turm in den Marble Mountains südlich der Metropole Da Nang. Auch diese ist einen Besuch wert, wenn Sie Lust haben in das vietnamesische Großstadtleben einzutauchen. Wenn Sie hingegen Idylle und Natur suchen, sei Ihnen ein Besuch der Cham-Inseln vor der Küste ans Herz gelegt!

Mit reiselustigen Grüßen,

Andrew Greiner|  Reisespezialist

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